ALL-Tagebuch

Auf gehts zur hoffentlich letzten Chemorunde im Kampf gegen die Leukämie. Ist jedesmal wieder ein seltsammes Gefühl. Auf der einen Seite zu wissen, dass seit Dezember 2009 keine Krebszellen im Körper mehr nachweisbar sind, auf der anderen Seite weiterzumachen mit Chemos, weil da irgendwo noch etwas unter der Nachweisgrenze vorhanden sein könnte, dass sich sofort nach Behandlungsabbruch wieder zeigt.
Vielleicht quält man sich ja seit einem Jahr umsonst mit Nebenwirkungen herum, risikiert umsonst mögliche Infekte mit weitreichenden Folgen.
Aber die Arzte und ihre Studien sagen: Das muß so sein und selbst weiss man es nicht besser.
Tröstlich das es jetzt die letzte sein soll. Anfang 2011 soll den abschließenden Befunden und der schrittweisen Wiedererlangung alter Kräfte dienen.
Und dann endlich:
-wieder mehr Zeit mit Ute verbringen
-wieder alles essen dürfen
-nicht mehr ständig auf Ansteckungsgefahren achten
-wieder mit Hand anlegen können
-wieder arbeiten
-wieder mehr Herr über seine Zeit sein, statt ständig mit ungenehmen Überraschungen rechnen zu müssen und deshalb nichts planen zu können

Die hoffentlich letzte Chemo rückt unaufhaltsam näher. Am kommenden Mittwoch heißt es wieder einrücken in Würzburg und wie immer schwingt ein bischen die Angst vor unerwünschten Nebenwirkungen oder aplasiebedingten Infekten mit.
Aber natürlich noch mehr die Hoffnung, dass die Leukämie ein für alle mal verschwunden ist und sich meine Gesundheit in nächsten Jahr wieder anhaltend bessert. Denn es gibt viel zu tun.

Kondition ist jetzt deutlich besser. Läßt auf ein entspanntes Wochenende hoffen. Heute abend gehts ins Theater, ein wenig amüsieren.