Samstag, 31. Oktober 2009
Diagnose "Krebs"
Nach Computertomografie (CT), erneuter Sonografie des Burstbereiches und Auswertung des Blutbildes lautes die Erstdiagnose von Dr. Wutke "Non-Hodgkin-Lymphom" mit leukämischem Blutbild. Kurz Lymphknotenkrebs.
Uff! Nähers könnte man erst sagen, wenn die "Krebsmarker" im Blut bestimmt sind. Die Blutproben sind schon auf dem Weg in ein Münchner Labor. Trotzdem würde er aufgrund der jetzigen Lage eine schnelle Einweisung in Zentrum für innnere Medizin (ZIM) der Uniklinik Würzburg empfehlen. Zitat: "Noch ist nichts verloren - je nach Subtyp bestehen 100%ig Heilungschangen".
Morgen ist Utes 50. Geburtstag und am Samstag die Feier im Pfarrheim geplant. Ihre Eltern und Kinder kommen und die Wohnung ist noch nicht "besuchsfertig". Was heißt: "Noch ist nichts verloren"
Wie sind die Heilungchangen - wie die Risiken.
Wie gehts jetzt überhaupt weiter?
Meinem Chef könnte ich sagen, dass ich min. 6 Monate ausfalle. Und meine Leben wird sich dramatisch verändern. Irgendwie ist das ein ziemlicher Brocken, den ich emotional noch nicht verarbeiten kann.
Ich verlasse gegen 12:30 Uhr das Krankenhaus und fahre gleich bei Siemens vorbei um die Info weiterzugeben. Michael ist erstmal genauso sprachlos wie ich eine halbe Stunde zuvor. Was soll man auch sagen. Ich fahre erstmal nach Hause, weil ich Ute erst um 15:00 Uhr von der Schule abholen kann.
Utes Mutter ruft an und ich gebe ihr eine ersten Befund weiter - bin doch wieder einigermassen gefaßt. Dann fahre ich zu meiner Mutter, die äußerlich sehr ruhig die Nachricht aufnimmt. Anschließend hole ich Ute von der Schule ab. Auch sie macht einen seehr gefaßten Eindruck. Zu Hause angekommen, vermeldet der Anrufbeantworter, dass ich bereits morgen am 29.10.2009 ab10 Uhr in Würzburg stadionär aufgenommen werden könnte.
Da wir nicht wissen wie eilig die Sache ist und kein unnötiges Verbreitungsrisiko eingehen wollen, entschließen wir uns diese Möglichkeit wahrzunehmen. Wir sagen die Feier am Samstag ab.
Mir fällt das unwahrscheinlich schwer, da ich mich nach all dem Stress der vergangen Tage sehr darauf gefreut hatte. Und zu Utes 50. hätte ich mir ein anders Geschenk als meine Einweisung in die Krebsklinik gewünscht.

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